Alte Schriften

Hier findest du ein paar Leseproben und Schriftvorlagen.

Wer die alten Schriften das erste Mal sieht, wird erschrecken und die vor ihm liegende Aufgabe am Liebsten gleich wieder vergessen. Aber das muss so nicht sein. Vor dem ersten Archivbesuch sollte versucht werden, soviel wie möglich in diesen Schriften zu lesen, damit man diese besser lesen lernt und im Archiv wirklich nur bei ganz schwierigen Passagen nachgefragt wird.

Aber zunächst einmal zu den unterschiedlichen Arten der Schrift, welche uns bzw. mir in den Matriken begegnet.

  • Notula / Spätgotische Kursive: eine Weiterentwicklung der Gotischen Minuskel, die bereits den Übergang zur Kurrentschrift kennzeichnet. Die so neu entstandene Schreibschrift ist gekennzeichnet durch das Mitschreiben der Luftlinien (Schlingenbildungen) an den Oberlängen von b, d, k, l etc., die kurzschäftigen Buchstaben m, n, u und i wandeln sich meist in eine fortlaufende Zackenlinie und sind oft kaum zu unterscheiden.Zeitraum: 12.-16.Jhdt
  • Kanzleischrift: Die Kanzleischrift (oder Kanzleikurrent) ist eine Schriftart, die zwischen dem 15. Jahrhundert und dem 19. Jahrhundert für amtliche Schriftstücke und Dokumente gebräuchlich war. Sie hat starke Grundstriche und kurze Ober- und Unterlängen. Sie entstand aus der lateinischen Schrift, verfügt aber über eine hohe Schnörkeldichte.Zeitraum: 15.-19.Jhdt
  • Frakturschrift: Die Frakturschrift ist eine Druckschrift, die vom 16. Jahrhundert an bis etwa 1940 in mehreren Varianten eingesetzt wurde. Viele Leute besitzen noch ältere Bücher, die in Fraktur gedruckt sind.Zeitraum: 15.-16.Jhdt

  • Kurrent / deutsche Schreibschrift
  • Sütterlin: Mit Sütterlin werden heute häufig die im 19. und 20. Jahrhundert gebräuchlichen deutschen Kurrentschriften (Handschriften) bezeichnet. Die Bezeichnung leitet sich von dem Graphiker Ludwig Sütterlin (1865-1917) ab, der 1911 einen wichtigen Entwurf für eine normierte Handschrift vorgelegt hat. Sein Schriftentwurf wurde ab 1924 an preußischen Grundschulen für den Schreibunterricht verbindlich und verwandte Entwürfe fanden seit 1930 in den meisten deutschen Ländern im Schulunterricht Verwendung.

    Zeitraum: 19.-20. Jhdt.

Zum leichter Lesen und Verstehen der gängisten Schriften gibt es ein nettes Hilfswerkzeug eines Gleichgesinnten:

Im Grunde handelt es sich hierbei um eine Excel-Datei, in der die unterschiedlichen Schriftarten installiert wurden. Leider hat auch dieses Werkzeug das Problem, dass ein „langes S“, „kurzes S“ und „scharfes ß“ alle gleich dargestellt werden. Aber besser als nichts.